Stadtporträt
Die Kleinstadt Bleicherode liegt im Landkreis Nordhausen in Thüringen und hat knapp 10.327 Einwohner. Die Stadt besteht aus den 14 Ortsteilen Bleicherode, Elende, Etzelsrode, Friedrichsthal, Hainrode, Kleinbodungen, Kraja, Mörbach, Nohra, Obergebra, Wernrode, Wipperdorf, Wolkramshausen und Wollersleben.
Wolkramshausen wurde das erste Mal urkundlich in den Jahren 802/834 erwähnt. Die Familien "von Wilcke" und "von Wurmb" sorgten im 18./19. Jahrhundert dafür, dass Wollkramshausen zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Ort des Landadels wurde. In den nachfolgenden Jahren folgten ihnen immer mehr Adelsfamilien, so dass die Stadt auch als "Klein Paris" bezeichnet wurde.
Der Ortsteil Wollersleben wurde im Jahr 1253 das erste Mal urkundlich erwähnt. Er liegt am linken Wipperurfer und wird durch den Spülgraben (von Norden nach Süden) durchflossen.
Geschichte
1322 erhielt Bleicherode das erste Mal Marktrechte, nachdem Heinrich IV. von Hohenstein den Ort im Jahr 1303 kaufte. Während des dreißigjährigen Krieges wurde Bleicherode geplündert und in Brand gesteckt. Die Bewohner wussten sich nicht anders zu helfen, als eine Weinbergschnecken Zucht zu starten. Daraufhin wurde der Ort und die Einwohner auch "Schneckenhengste" genannt.
August Petermann, ein Geograph und Kartograf, wurde 1822 in Bleicherode geboren. Sein Geburtshaus, welches sich in der Nähe des Rathauses befindet, ist heute mit einer Gedenktafel versehen worden.
Ab 1888 stieg Bleicherode in die Kaliindustrie ein. Heute betreibt die Universität Göttingen Versatzbergau, um die untertägigen Hohlräume wieder aufzufüllen.
Die Stadt war zunächst, vor der Wiedervereinigung Deutschlands, Teil der Sowjetischen Besatzungszone und später Teil der DDR (1949).
Das 875-jährige Stadtbestehen feierte Bleicherode im Jahr 2005.
Sehenswürdigkeiten
- Das Heimatmuseum, welches eine Ausstellung über die Geschichte der Stadt gibt.
- Das Rathaus, welches aus dem Jahr 1540/1 stammt.
- Das Waldhaus Japan, mit einem Repräsentationsraum und einer französischen Tapete aus dem 19. Jahrhundert.
Gedenksteine
- Gedenkstein für die Opfer des Faschismus im Jahr 1933-1945.
- Gedenkstein in Erinnerung an die ,beim Novemberprogramm 1938, zerstörte Synagoge.
- Gedenktafel bei der Marienkirche, als Erinnerung an die ermordeten jüdischen Mitbürger und als Selbstkritik der evangelischen Kirche aufgrund seines Schweigens während der Ereignisse.