Weshalb ich gern Bestatterin bin
Ein Sterbefall ist meist ein Ausnahmezustand für die Angehörigen. Wenn diese mir in dieser so besonderen Situation die Bestattung anvertrauen, fühle ich mich geehrt. Und deshalb nehme ich mir viel Zeit für die Hinterbliebenen. Ich betreue und entlaste die Angehörigen gern intensiv auf diesem Weg und auch, indem ich stets ansprechbar bin. Alles, was ich besonders gut kann und durch Erfahrung gefestigt wurde, fließt in meine Arbeit ein: die psychologische Begleitung der Hinterbliebenen sowie auch das Organisieren, die sorgfältige Dokumentation und erst recht meine Fähigkeit zuzuhören, um zu verstehen.
Spannend ist, stets andere Menschen kennenzulernen, mit denen ich in dieser speziellen Situation meist über Monate eng verbunden bin. Und ich mache diese Arbeit gerade dann besonders gern, wenn ich merke, wie gut es allen Beteiligten tut, inmitten des Leids auch mal lachen zu können: Etwa, wenn sich an etwas Schönes oder auch Schrulliges aus dem Leben mit der verstorbenen Person erinnert wird und diese Erinnerung geteilt werden kann.