Porträt
Neckargemünd ist eine Stadt in Baden-Württemberg mit über 13.000 Einwohnern. Die Großstadt Heidelberg liegt nur rund 10 km westlich bzw. neckarabwärts von Neckargemünd. Der Name der Stadt verweist auf die Mündung des Flusses Elsenz in den Neckar im Stadtgebiet.
Geschichte
Im Jahr 988 wurde Neckargemünd erstmals urkundlich erwähnt und 1230 zur freien Reichsstadt (diesen Status verlor der Ort allerdings wieder, als er Teil der Kurpfalz wurde). Die strategisch positionierte Burg Reichenstein in Neckargemünd – heute schon seit Jahrhunderten nur noch eine Ruine – wird ein erstes Mal 1292 in einer Urkunde genannt.
Die Zugehörigkeit Neckargemünds zur Kurpfalz dauert bis zu deren Auflösung 1803. Anders als viele andere Orte hat Neckargemünd 19. Jahrhundert kaum Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung durch die Industrialisierung und verliert sogar Einwohner durch Auswanderung.
1907 wird der heutige Stadtteil Kleingemünd nach Neckargemünd eingemeindet, in den 1970er Jahren folgen noch die bis dahin eigenständigen Gemeinden Dilsberg, Waldhilsbach und Mückenloch.
Sehenswertes
In der Altstadt von Neckargemünd gibt es mehrere sehenswerte Bauwerke. Dazu gehört auch das 1788 errichtete Stadttor oder Karlstor. Eine Inschrift auf dem Tor ist dem seinerzeitigen Kurfürsten Karl-Theodor gewidmet.
Zu den zahlreichen Fachwerkhäusern in der Altstadt zählt das ehemalige Gasthaus Prinz Carl, das heute unter anderem von der Musikschule genutzt wird.
Die ehemalige lutherische Kirche in der Hauptstraße ist ein klassizistisches Bauwerk aus dem späten 18. Jahrhundert. Später wurde das Gebäude an die Stadt verkauft und bis 1984 als Rathaus genutzt.
Konfessionen in Neckargemünd
Durch die Zugehörigkeit zur Kurpfalz, in der im 16. Jahrhundert die Reformation eingeführt wurde, war Neckargemünd lange Zeit evangelisch geprägt. Doch der Zuzug von Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg erhöhte den Anteil der katholischen Bevölkerung nachhaltig. Dieser lag bei einer Erhebung 2004 bei rund 30 %, während der evangelische Anteil im selben Jahr knapp über 40 % lag.