Ein schönes Grabmal in Form eines Grabsteins ist für alle Hinterbliebenen des Verstorbenen ein wichtiger Bestandteil, wenn es um die Beerdigung des geliebten Menschen geht. Doch heutzutage geht es nicht mehr nur um einen “schönen” Grabstein, viele Menschen wollen sicher gehen, dass das Grabmal aus einer ethischen Herstellung bzw. Herkunft stammt.
Was genau dies zu bedeuten hat und ob es hierfür eine Garantie gibt, möchten wir Ihnen heute genauer erläutern.
Grabsteine und die Entwicklung während der Globalisierung
Waren es zu Beginn ausschließlich die Steinmetzmeister und Bildhauer, die Grabsteine in reiner Handarbeit angefertigt haben, kommen hierfür mittlerweile meist spezielle Maschinen zur Steinbearbeitung zum Einsatz.
Seit der Globalisierung im letzten Jahrhundert stammt zudem der Großteil aller Natursteine, welche ebenso als Grabmal eingesetzt werden, aus den Herkunftsländern China und Indien. Um den Naturstein in den Steinbrüchen zu gewinnen und die Grabsteine zu produzieren, werden in einigen der Fabriken leider heute immer noch Kinder eingesetzt oder Mitarbeiter zur Zwangsarbeit verpflichtet.
Diese meist lebensgefährliche und gesundheitsschädliche Arbeit möchten Kunden beim Kauf eines Grabmals verhindern, indem sie ausschließlich auf Grabsteine aus ethischer Herstellung und Herkunft setzen.
Grabsteine aus dem Ausland - Ethische Herstellung garantiert?
Wenn es um eine möglichst kostengünstige Naturstein-Produktion bzw. das Beziehen von Natursteinen geht, greifen Hersteller aller Branchen auf das Ausland zurück - vor allem China und Indien. Gerade Indien zählt zu den Ländern, welches über eines der reichsten Natursteinvorkommen verfügt.
Wie zuvor schon kurz erwähnt, kommt es gerade in diesen Ländern nicht selten vor, dass Kinder für die Arbeit eingesetzt werden, schlechte Arbeitsbedingungen herrschen oder auch weniger als ein Mindestlohn gezahlt wird.
Um dies zu verhindern und Grabsteine aus ethischer Herstellung sowie Herkunft gewährleisten zu können, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Organisationen, welche den Unternehmen Zertifikate bzw. Labels ausstellen, wenn sie alle Voraussetzungen für faire Arbeits- und Sozialbedingungen erfüllen.
Zertifikate für die ethische Grabsteinherstellung
Es gibt zahlreiche Branchen, welche Naturstein aus dem Ausland einkaufen. Denn Naturstein eignet sich natürlich nicht nur für die Herstellung und die Verarbeitung von Grabsteinen, sondern ebenso für Bodenbeläge, Küchenzeilen und vieles mehr.
Aus diesem Grund gibt es kein spezielles Zertifikat oder ein Label für Grabmale, sondern ganz allgemein für Natursteine aus dem Ausland. Welche das sind, haben wir Ihnen nachfolgend aufgelistet.
IGEP - Indo-German Export Promotion Projects
Bei dem Zertifizierungsunternehmen IGEP handelt es sich um ein privates und gemeinnütziges Projekt, welches sich für die Exportförderung sowie die Kooperation nach und mit Deutschland einsetzt.
Die IGEP Organisation gewährleistet eine ordnungsgemäße Produktion nach vorgeschriebenen Standards und Normen im In- und Ausland. Das bedeutet, alle Sozialstandards werden eingehalten, es findet keine Kinderarbeit oder Zwangsarbeit statt und es sind gesunde sowie ungefährliche Arbeitsbedingungen vorzufinden.
XertifiX (Plus)
Der XertifiX e.V. hat seinen Sitz in Freiburg und wurde in Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfsprojekt MISEREOR gegründet. Um das XertifiX-Zertifikat zu erhalten, müssen bestimmte Grundvoraussetzungen bei der Produktion und Herstellung eingehalten werden.
Hierzu zählen unter anderem Folgende:
- keine Kinderarbeit
- keine Zwangsarbeit
- Zahlung des Mindestlohns
- Arbeitsschutzmaßnahmen
- etc.
Neben dem normalen Xertifix-Zertifikat vergibt der Verein noch das sogenannte “XertifiX Plus”-Zertifikat. Um dieses erhalten zu können, müssen jedoch weitere Bedingungen aus dem Katalog erfüllt werden.
WiN - WIN Fair Stone
Das WiN - WIN Fair Stone - Label ist ein Nachhaltigkeitslabel der WIN=WIN GmbH. Das Label ist in Zusammenarbeit mit deutschen Natursteinhändlern sowie vielen weiteren Experten der Branche entstanden.
Um das Nachhaltigkeitslabel WiN - WIN Fairstone zu erhalten, müssen Bedingungen, welche in vier Stufen unterteilt sind, eingehalten werden. Diese lauten wie folgt:
- Organisation und Management
- Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
- Arbeitsrechtliche Kriterien
- Umweltschutzkriterien
Hinter diesen vier Stufen verbergen sich viele weitere Unterkriterien, wie z.B. die reibungslose Nachverfolgbarkeit des Natursteins, die Zahlung des Mindestlohns, keine Kinder- oder Zwangsarbeit und vieles mehr.
TFT Responsible Stone-Program
Bei dem TFT Responsible Stone-Program handelt es sich weder um ein Siegel, noch um ein Zertifikat. Es ist vielmehr eine Organisation, welche sich aus einer Vielzahl von Mitgliedern der Steinverarbeitungsbranche zusammensetzt. Alle Mitglieder verpflichten sich hier zur Einhaltung aller Regeln und Arbeitsbedingungen der ILO (International Labour Organization).
Das TFT Responsible Stone-Program wird dabei in insgesamt drei Stufen unterteilt:
- Stufe 1: Keine Kinder- und Zwangsarbeit, Mindestlohn, etc.
- Stufe 2: Umweltschutz, geregelte Arbeitszeiten, etc.
- Stufe 3: Überdurchschnittliche Bezahlung, sehr gute Arbeitsbedingungen, etc.
Fazit
Wenn Sie sichergehen möchten, dass Sie einen Grabstein aus ethischer Herstellung und Herkunft kaufen, sollten Sie stets nach den oben genannten Zertifikaten und Labels Ausschau halten oder gegebenenfalls beim Händler nachfragen.
Das Problem der meisten Organisationen, welche die Zertifizierungen und Labels vergeben ist jedoch, dass diese meist nur alle 1-2 Jahre entsprechende Kontrollen durchführen. Eine beständige Überwachung für die Einhaltung aller Voraussetzungen ist für die teils privaten Organisationen nicht zu schaffen.
Wenn Sie also wirklich ganz sicher gehen wollen, dass bei der Herstellung die höchstmöglichen Standards eingehalten und weder Kinder- noch Zwangsarbeit gefördert wurden, sollten Sie auf Naturstein aus der Region setzen, wie wir es von Grabstein Steinmetz tun. Alle unsere Grabsteine aus eigener Produktion finden Sie hier.