Ideen für Grabbeigaben
Wir können den Wunsch, dem Verstorbenen noch etwas Persönliches auf die letzte Reise mitgeben zu wollen, gut verstehen. Wir wollen Ihnen hier eine kurze Inspiration dazu geben.
- Ein sehr persönliches Foto - beispielsweise das Hochzeitsfoto oder ein Familienbild
- Ein Stein, in den Sie einen Spruch oder einen Wunsch eingravieren haben lassen
- Ein kleiner Talisman oder ein Stofftier
- Ein besonderes Schmuckstück, vielleicht sogar ein Anhänger mit besonderer Gravur
- Ein Erinnerungsstück aus den Babytagen: vielleicht die Mütze, die der Verstorbene als Neugeborenes trug, um Anfang und Ende noch einmal zu symbolisieren
- Die Asche eines bereits verstorbenen Haustieres - halten Sie in dem Fall aber unbedingt vorher Rücksprache mit der Friedhofsverwaltung, ob das dort erlaubt ist; das handhaben die Friedhöfe jeweils unterschiedlich
- Die aktuelle Ausgabe der Tageszeitung: wird tatsächlich häufiger beigelegt als Sie denken!
- Das Tagebuch des Verstorbenen
- Ein Stück der Lieblings-Schokolade oder eine Praline
- Ein persönlich verfasster Brief oder Liebesbrief
Die historische Bedeutung von Grabbeigaben
Es ist hilfreich einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, um die historische Entwicklung betrachten zu können.
Der Start dieser Sitte bzw. Tradition ist bereits auf die Steinzeit, die Bronzezeit und auch die Eiszeit zurückzuführen. Wirklich belegt wurde die Grabbeigabe allerdings erst in der Antike - im Raum um Griechenland und Italien.
In Griechenland wurden aufgrund der Jenseitsvorstellungen, Münzen als Grabbeigaben verwendet. Dort hatte man die Vorstellung, wer über den Unterwasserfluss Styx gelangen und die andere Seite, das Schattenreich erreichen möchte, muss eine Münze an den Seemann zahlen.
In den Jahren 1977-1978 wurde dann in einer kleinen Gemeinde Griechenlands eine sehr wohlhabende Grabstätte gefunden. Dieses Grab wurde dem Sohn von Alexander dem Großen zugeschrieben. Neben der Leichenasche wurden zahlreiche Beigaben wie ein goldverzierter Körperpanzer, ein Helm und Schwert, viele vergoldete Gegenstände, ein Silberdiadem und ein Goldkasten entdeckt.
In Rom und den römischen Provinzen sind deutliche Unterschiede zwischen den Regionen und der zeitlichen Einordnung, zu dieser Sitte zu erkennen. In Rom selbst waren nur sehr wenige Grabstätte mit wohlhabenden Sargbeigaben zu finden.
Allerdings hatte in bäuerlichen Gegenden die Beigaben und Gebräuche, bis in die Kaiserzeit bestand. Zusätzlich bildeten sich weitere regionale Traditionen zur Beigabe, wie beispielsweise in dem damaligen Kölner Umfeld. Dort wurden die Verstorbenen mit Geschirr ausgestattet, um mit Essen und Trinken versorgt zu bleiben.
In der darauffolgenden Epoche, dem Frühmittelalter wurden vor allem in Europa die Verstorbenen mit unechten Beigaben bestattet. Bei Frauen waren dies meist die übrig gebliebenen Metallstücke der Kleidung, wie z. B. Schuhschnallen, Wadenbinden oder Kleidungsnadeln. Zusätzlich wurde ihnen ihr Schmuck wie ihre Ohrringe, Ketten oder Ringe beigelegt.
Bei den Männern hingegen wurden Waffen, eine Axt, ein Schild, Pfeile oder Bogen sowie die Gürtelschnallen mit bestattet.
Mit dem Start des Mittelalters / der Neuzeit und der Ausbreitung des Christentums wurde die Verbreitung und Anwendung dieser Sitte zunehmend untypischer. Es wurden lediglich nur noch in Klerikergräbern Beigaben zugefügt, die den Verstorbenen ehren sollten. Für die Bischofsgräber wurden Ringe, Kelche, Patenen oder Bischofsstäbe dazugelegt.