1. Wahlgrab
Eine Wahlgrabstätte ist ein auf dem Friedhof gelegener frei wählbarer Platz für das Grab. Also je nachdem ob Sie einen Platz neben der Kapelle oder der Friedhofsmauer bevorzugen oder ob ein Baum in der Nähe sein soll, bieten Friedhöfe ausgewiesene Flächen, aus denen frei gewählt werden kann.
Tatsächlich suchen sich nicht wenige Menschen bereits zu Lebzeiten auf diesem Weg eine Grabstätte aus, in der sie nach dem Tod einmal beigesetzt werden und die in gewisser Weise ihren Vorstellungen entspricht.
2. Reihengrab
Beim Erdreihengrab handelt es sich um eine günstigere Alternative zum Wahlgrab. Im Gegensatz zum Wahlgrab kann hier nicht frei über Größe und Lage entschieden werden. Reihengräber werden immer der Reihe nach vergeben und unterliegen zudem strengen Laufzeiten, die meist nicht verlängert werden können. Ein Reihengrab ist zudem für nur einen Verstorbenen gedacht.
3. Pflegegrab
Bei Pflegegräbern handelt es sich ähnlich wie bei den Reihengräbern um Grabstätten, die der Friedhof vergibt. Sie haben hier wenig Wahlmöglichkeit, was Lage und Größe betrifft. Beim Pflegegrab kümmert sich der Friedhofsgärtner um die Grabpflege. Es ist daher für all diejenigen eine gute Möglichkeit, die keine Chance haben, sich selbst um die Grabpflege zu kümmern.
4. Wiesengrab
Die Wiesenbestattung ist sicher eine der kostengünstigsten Bestattungsformen. Es handelt sich dabei um ein Naturgrab, bei dem der Verstorbene in einer dafür ausgewiesenen Wiesenfläche neben vielen anderen begraben wird. Die Beerdigung auf einer grünen Wiese ist für viele eine schöne und sehr friedliche, sowie naturnahe Vorstellung. Jedoch sollten Sie bedenken, dass diese Gräber anonym sind und es keine Möglichkeit gibt, eine Gedenktafel oder Grabschmuck anzubringen, da auf der Stätte lediglich Rasen gesät wird.
5. Anonymes Grab
Bei einem anonymen Grab weisen weder ein Grabstein noch eine Grabplatte darauf hin, welche Person hier bestattet liegt. In der Regel finden anonyme Bestattungen als Feuerbestattungen statt. Die Urne wird dann ohne Kennzeichnung beigesetzt.
Oft handelt es sich dabei um Gemeinschaftsflächen - eine Wiese oder ein Friedwald - wo mehrere Verstorbene nebeneinander beigesetzt sind. Bei einer halb anonymen Beerdigung werden die Namen von Verstorbenen jedoch auf einer gemeinschaftlichen Gedenktafel platziert.
6. Mausoleum oder Gruft
Bei einem Mausoleum oder einer Gruft handelt es sich meist um ein recht opulentes Grabgebäude. Viele berühmtere oder reichere Familien besitzen eine Familiengruft, in der dann alle Familienmitglieder beigesetzt werden. Dabei handelt es sich meist um eine Art Grabhaus, das man betreten kann, und in dem sich eine unterirdische Grabstätte befindet.
Während es in Familiengräbern Fristen zu beachten gibt - so darf meist erst 10 Jahre nach einer Bestattung der nächste Verstorbene darin beigesetzt werden - gibt es in Gruften oder Mausoleen keinerlei Beschränkungen.
Größere Mausoleen beinhalten sogar eine eigene Gedenkstätte.
7. Urnengrab
Auch beim Urnengrab gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben einem Erd-Urnengrab, bei dem die Urne der Erde übergeben wird und das wie ein reguläres Erdgrab bepflanzt wird, ist das Kolumbarium eine gängige Urnenbestattungsart. Bei einem Kolumbarium handelt es sich um ein Wandgrab - eine Wandfläche mit einzelnen Sektionen, in die jeweils eine oder auch mehrere Urnen gestellt werden und mit einer Gedenktafel und Grabschmuck versehen werden können.
Auch Baum - oder Seebestattungen kommen für Urnen in Deutschland in Frage. In der Schweiz gibt es zusätzlich die Möglichkeit für eine Luft- oder Felsenbestattung. Die Asche wird dabei in großer Höhe oder auf einem alpinen Felsen verstreut.
8. Weitere Grabarten
Es gibt noch einige weitere, teils etwas ungewohnt anmutende Grabarten, die wir Ihnen gerne kurz vorstellen möchten.
Schiebegrab: Beim Schiebegrab oder Backofengrab handelt es sich um Nischen in der Wand, in die ein Leichnam entweder bloß oder im Sarg hineingeschoben wird. Sie sind eher selten und kommen in Deutschland nicht vor.
Amerikanisches Grab: Das amerikanische Grab besteht lediglich aus einer Grabplatte mit Inschrift auf einem Kiesbett. Es ist ganz und gar pflegefrei. In den USA kommen diese Gräber häufig vor.
Tiefengrab: Im Tiefengrab können zwei Verstorbene übereinander bestattet werden. Es benötigt daher weniger Fläche als ein Familiengrab, muss aber natürlich tiefer ausgehoben werden. Tiefengräber gibt es nicht auf allen Friedhöfen
Felsengrab: Das Felsengrab ist eine künstlich angelegte Höhle, die es ermöglicht, Verstorbene in einer Felswand zu bestatten. Jesus wurde angeblich in einem beerdigt. Heute ist diese Grabform nicht mehr gebräuchlich.
Fazit
Grab ist nicht gleich Grab. Bei der Wahl einer Grabstätte gibt es einiges zu berücksichtigen. Es ist sinnvoll und wichtig, sich rechtzeitig und eingehend mit dem Thema zu befassen, um bei einem Todesfall in der Familie nicht im Moment der tiefsten Trauer damit überfordert zu werden.