Weingarten (Württemberg)
Die drittgrößte Stadt im Landkreis Ravensburg, Regierungsbezirk Tübingen ist die Große Kreisstadt Weingarten (Württemberg). Sie ist circa 12,16 km² groß und hat etwa 25.100 Einwohner.
Kloster und Stadt
Der heutige Name der Stadt geht auf das Kloster Weingarten zurück. Das Dorf um das Kloster herum hieß erstmals Altdorf, welches von den Alemannen erbaut wurde. Das Kloster tauchte erstmals in 1123 auf und wurde in 1274 zur Reichsabtei erhoben. Altdorf bzw. die heutige Stadt Weingarten erhielt in 1865 nicht nur die Stadtrechte, sondern auch den neuen Namen Weingarten. In 1947 kam es zum Land Württemberg-Hohenzollern, welches in Baden-Württemberg überging.
Das Kloster diente längere Zeit noch als Benediktinerkloster und teilweise auch als kath. Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde aber in 2009 nach fast 1000-jähriger Geschichte geschlossen. Eine Besonderheit die aus dem Motto der Benediktiner „Bete und Arbeite“ hervorgeht, ist der Stille Bach eine der ältesten Kanalsysteme in Deutschland. Sie wurden von den Klosterbrüdern angelegt.
Heute sind neben der ev. und der kath. Kirche auch eine Gemeinde der Zeugen Jehovas und eine Gemeinde der Mormonen in Weingarten vertreten. Dazu kommt eine kleine jüdische Gemeinde.
Sehenswürdigkeiten
Das Stadtmuseum findet man im Schlössle, einem um 1550 im Renaissancestil erbauten Verwaltungssitz der Landvogtei Schwaben. Es wechselte seither mehrmals den Besitzer und wird heute auch für die Aufführungen der Klosterfestspiele genutzt.
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Basilika St. Martin, die als größte Barockkirche nördlich der Alpen gilt. Einstmals die Klosterkirche zeugt sie von dem Reichtum der Benediktiner. Sie ist Zuhause der bedeutendsten Barockorgeln in Deutschland, welche aus dem Jahr 1750 stammt. In 1956 erhielt sie den Titel "Basilica minor" von Papst Pius XII.