Im Landkreis Hof liegt die Stadt Helmbrechts mit etwas unter 9000 Einwohner in 40 Gemeindeteilen. Sie ist circa 15 Kilometer von Hof entfernt.
Die Stadt wurde erstmals in 1232 erwähnt, 1422 erhielt sie die Stadtrechte, die in 1449, 1639 und 1755 erneuert wurden. 1810 kam sie zum Königreich Bayern. Im Zuge der Gebietsreform wurde Helmbrechts in 1972 dem Landkreis Hof zugestellt und ist heute die drittgrößte Stadt im Landkreis.
Weberei und Textilherstellung
Die Tradition der Weberei fing schon vor der Industrialisierung an. Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert sogar als „Kleiderschrank der Welt“ bezeichnet, da sie Umschlagtücher in 140 Länder lieferte. Im oberfränkischen Textilmuseum kann man die Geschichte der Webereikunst hautnah miterleben. Das Museum ist in einem Textilfabrikantenhaus untergebracht.
Der Aussichtsturm Kirchberg bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Gegend rund um Helmbrechts. Der 22 Meter hohe Turm wurde 1895 erbaut und steht an der gleichen Stelle wie ein ehemaliger Wartturm. Diese Türme gehörten zu einem Beobachtungs- und Signalisierungssystem, das Vorwarnung bei Angriffen geben konnte.
Gedenkstätten
Von Juli 1944 bis April 1945 fand man hier das Außenlager Helmbrechts, das dem KZ Flossenbürg unterstellt war. Etwa 680 nichtjüdische weibliche Häftlinge arbeiteten hier in Zwangsarbeit. Im März 1945 kamen dann noch 621 jüdische Frauen, die auf dem Todesmarsch waren, ins Lager. Im April werden die Frauen nach Zwodau marschiert. Auf diesem Todesmarsch sterben etwa 200 Frauen an Ermüdung oder wurden ermordet.
Eine Gedenktafel und einem Stein aus Volary (Polen) auf dem Friedhof erinnert an die Opfer des Lagers und des Todesmarsches.