Biberach an der Riß liegt in Oberschwaben. Die ursprüngliche Reichsstadt ist seit 1962 eine Große Kreisstadt und die größte Stadt des Landkreises Biberach an der Riß. Biberach besteht seit 1970 aus der Kernstadt und den Gemeinden: Bergerhausen, Mettenberg, Ringschnait, Rißegg und Stafflangen.
Seit 2017 gibt es etwa 32.800 Einwohner. Seit dem Mittelalter führt der Jakobsweg, der von Nürnberg über Ulm nach Konstanz und dann nach Santiago de Compostela geht, durch Biberach. Die Stadt ist auch Station der Deutschen Fachwerkstraße. Die zweitlängste Route Deutschlands hat eine Gesamtlänge von 560 Kilometer und führt vom Neckar zum Schwarzwald und zum Bodensee.
Biberach besitzt das älteste und größte Kindertheater und das älteste Amateurtheater Deutschlands sowie die St.-Martins-Chorknaben Biberach. Der Chor wurde von Paul Pfaff in 1962 gegründet und tritt nicht nur in der Region, sondern auch im Ausland auf. Der Chor gehört der Pueri Cantores an, welche eine Vereinigung von katholischen Kinder-, Knaben-, Mädchen- und Jugendchören aus aller Welt ist.
Das Filmfest Biberach ist mit seinen 30 Jahren das älteste Filmfest, das sich dem deutschsprachigen Film widmet. Es findet jedes Jahr am ersten Novemberwochenende statt. Der Hauptpreis ist mit 5000 Euro dotiert.
Mahnmale und Gedenkstätten
Städtische Friedhof
Im städtischen Friedhof an der Aussegnungshalle steht ein:
- Namenstein für Kriegsopfer
- Ein Gedenkstein für die Verstorbenen des Internierungs- und Offizierslagers „Lindele“
- Ein Kriegermahnmal – ein liegender Soldat
- Ein anonymes Grabfeld – der Gedenkstein erinnert an namenlos Bestattete.
Alte evangelische Friedhof
Auch auf dem „Alten Evangelischen Friedhof“ findet man nicht nur Gedänkstätten, sondern auch Kulturdenkmäler wie die „Heilig Geist Kirche“ (Wiederaufbau im Jahr 1662). In der Kirche befinden sich:
- insgesamt 26 Epitaphe und Gedenktafeln,
- 2 Sandsteinepitaphe von Martin Wieland, Urgroßvater des Dichters Christoph Martin Wieland und Christian Heinrich Doll
Gegenüber dem Haupteingang findet man die Kriegsgräberanlage mit einem:
- Sandsteinobelisk für die Gefallenen des Krieges 1870/71,
- Grabkreuze vor dem Obelisken mit den Namen der Gefallenen des 1. Weltkrieges
- und seitlich des Obelisk -auf acht hohen Stelen- die Namen der Gefallenen aus dem 2. Weltkrieg
Russenfriedhof
Neben dem evangelischen Friedhof auf dem “Russenfriedhof” erinnert ein Gedenkstein sowie ein russisch-orthodoxes Sühnekreuz an die im 2. Weltkrieg verstorbenen 614 Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter des Lager Lindele.
Alte katholischen Friedhof
Der ehemalige Siechen-Friedhof, der heutige alte katholische Friedhof wurde 1575 eingeweiht. Die im Westen erhaltenen Arkaden wurden 1604 bei der Umgestaltung und Erweiterung angelegt. Unter den Arkaden entstand
- die Gedächtnisstätte für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Biberacher
- auf den Kreuzen auf dem terrassenförmig angelegten Gelände vor den Arkaden wird den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges gedacht.
Hier beerdigt sind die beiden Maler und Ehrenbürger
- Professor Anton Braith und
- Professor Christian Mali,
- der frühere Reichsfinanzminister Matthias Erzberger und
- der Lithograf Emminger begraben.