Die kleine Kurstadt Bad Wurzach liegt im Landkreis Ravensburg und hat etwa 14.600 Einwohner (Stand 2019). Die Stadt teilt sich in die Kernstadt und 9 Ortsteile auf. Sie wurde erstmals in 1273 als „oppidum Wurzun“ erwähnt und erhielt die Stadtrechte in 1333, und zwar durch Kaiser Ludwig von Bayern.
Sie unterhält 4 Städtepartnerschaften mit:
- Wallingford in England
- St. Helier auf der Kanalinsel Jersey
- Popielów in Polen
- Luxeuil-les-Bains in Frankreich
Bad Wurzach vergibt alle 2 Jahre den Friedrich-Schiedel-Literaturpreis. Der Ehrenpreis geht an deutschsprachige Bürger, die Geschichte mit Sprache vereinen und damit einen leicht lesbaren historischen Roman sprich Sachbuch kreieren. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Der letzte ging an Arno Geiger in 2020 für sein Buch „Unter der Drachenwand“.
Nach einer Schätzung sind 70 % der Einwohner katholisch und etwa 8 % sind evangelisch. Der Rest fällt unter anderer Glauben oder religionslos.
Kurbetrieb
In 1950 erhielt sie offiziell den Beinamen „Bad“, der Kurbetrieb existiert aber schon seit 1936, was Bad Wurzach zum ältesten Moorheilbad in Baden-Württemberg macht. Anfangs behandelte man nur Frauen da die Kureinrichtung durch den Schwesternorden Arme Schulschwestern durchgeführt wurde. Später auch Männer und es wurde so populär, dass bei 1942 schon 2800 Gäste behandelt wurden. 1999 baute man die Vitalium Therme die heute als Gesundheitszentrum mit Wellnessbereich, Saunalandschaft, Fitnessstudio und Kurhotel von der Stadt geführt wird.
Friedhof Bad Wurzach
Hier findet man eine Kriegsgräberanlage für ausländische Opfer des 2. Weltkrieges. Unter den Verstorbenen, 11 Menschen aus Jersey, die alle in Gefangenschaft auf dem Wurzacher Schloss waren, einer von ihnen erst 6 Jahre alt. Durch die Renovierung der Gräber entwickelte sich die Städtepartnerschaft mit der Kanalinsel Jersey.
2 der Verstorbenen kamen aus Polen und mussten in Arnach Zwangsarbeit leisten. 1 jüdischer Häftling aus Italien, der kurz nach seiner Ankunft verstarb. In der Aussegnungshalle befindet sich auch eine Gedenktafel an einen französischen Soldaten, dessen Gebeine aber nach Frankreich überführt wurden.